Einrichten eines mit LUKS verschlüsselten Volumes unter (K)ubuntu

May 29, 2011

Warum ich ecryptfs durch LUKS (Linux Unified Key Setup) ersetzt habe:

Vor einiger Zeit habe ich wichtige Daten meines Heimatverzeichnisses verschlüsselt. Hierfür habe ich das mit ecryptfs verschlüsselte Private-Verzeichnis unter Kubuntu verwendet.
Im Großen Ganzen war ich damit auch zufrieden. Es gab allerdings zwei Probleme mit denen ich immer wieder zu kämpfen hatte:

  • Nach dem Ausloggen aus KDE wurde beim erneuten Einloggen das Private Verzeichnis nicht mehr gemountet (siehe auch: https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+bug/779308)
  • Das Starten von digikam (> 13000 Bilder) dauerte eine Ewigkeit ( ca. 5 Minuten).

Die Digikam Performanceprobleme habe ich mit strace analysiert und dabei ist mir aufgefallen, dass Digikam bei jedem Start für jedes Foto ein stat64 Aufruf macht. Dies scheint unter ecryptfs sehr I/O Intensiv und damit langsam zu sein.

Aus dem oben genannten Gründen habe ich deshalb mein /home logical Volume über LUKS mit AES verschlüsselt.

So richtet man unter Kubuntu die Verschlüsselung eines Volumes nachträglich ein

Zunächst wird eine Partition bzw. ein Logical Volume benötigt. Im Beispiel verwende ich ein Logical Volume. Anlegen des Logical Volumes mit lvcreate:

root@kiste:/home/volker# lvcreate -n testcrypt -L 1G datavg
Logical volume "testcrypt" created

Anschließend muss das Logical Volume für die Verwendung mit LUKS initialisiert werden. Hierbei muss die Passphrase angegeben werden, die auch beim Entschlüsseln benötigt wird:

root@kiste:/home/volker# cryptsetup luksFormat /dev/datavg/testcrypt
WARNING!
========
This will overwrite data on /dev/datavg/testcrypt irrevocably.
Are you sure? (Type uppercase yes): YES
Enter LUKS passphrase:
Verify passphrase:

Um mit dem Volume arbeiten zu können muss dies nun geöffnet werden. Hierfür muss die oben angegeben Passphrase angegeben werden:

root@kiste:/home/volker# cryptsetup luksOpen /dev/datavg/testcrypt cryptedtest
Enter passphrase for /dev/datavg/testcrypt:

Unter /dev/mapper gibt es nun ein Gerät mit dem oben angegebenen Namen cryptedtest (falls nicht, dann evtl folgendes ausführen: /etc/init.d/cryptdisks reload):

root@kiste:/home/volker# ls -ltrs /dev/mapper/
total 0
0 crw------- 1 root root 10, 236 2011-05-29 18:38 control
0 lrwxrwxrwx 1 root root 7 2011-05-29 18:38 datavg-datalv -> ../dm-1
0 lrwxrwxrwx 1 root root 7 2011-05-29 18:38 datavg-swaplv -> ../dm-2
0 lrwxrwxrwx 1 root root 7 2011-05-29 19:00 cryptedtest -> ../dm-7

Auf diesem Gerät kann nun ein Dateisystem erstellt werden:

root@kiste:/home/volker# mkfs.ext4 /dev/mapper/cryptedtest
mke2fs 1.41.14 (22-Dec-2010)
[...]
Writing inode tables: done
Creating journal (4096 blocks): done
Writing superblocks and filesystem accounting information: done
This filesystem will be automatically checked every 39 mounts or
180 days, whichever comes first. Use tune2fs -c or -i to override.

Und das Dateisystem kann nun gemountet werden:

root@kiste:/tmp# mkdir cryptmount
root@kiste:/tmp# mount /dev/mapper/cryptedtest cryptmount
root@kiste:/tmp# df -h /tmp/cryptmount
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
/dev/mapper/cryptedtest
1007M 18M 939M 2% /tmp/cryptmount

Damit das Dateisystem nun beim Neustart automatisch gemountet wird, muss das logical Volume in der /etc/fstab und /etc/crypttab eingetragen werden.

/etc/crypttab

# <target name> <source device> <key file> <options>
cryptedtest /dev/datavg/testcrypt none luks

/etc/fstab

/dev/mapper/cryptedtest /mnt/testmount ext4 defaults 1

Anschließend sollte die initial Ramdisk neu geschrieben werden (bin mir nicht 100% sicher ob das wirklich nötig ist – geschadet hats nicht)

root@kiste:/tmp# dpkg-reconfigure initramfs-tools
update-initramfs: Generating /boot/initrd.img-2.6.38-8-generic

Beim Reboot wird nun vor dem start des KDM / GDM nach der Passphrase für das LUKS Volume gefragt und dies anschließend gemountet.


Verschlüsselte Backups über das Internet

July 31, 2010

Warum Online Backups?

Ich bin schon eine ganze Weile unzufrieden mit dem Backup meiner privaten Daten. Bisher habe ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen die Daten auf eine externe USB-Platte gesichert. Die Sicherung auf Platte hat aber vor allem zwei Nachteile:

  • Das Backup lässt sich schlecht automatisieren (da die Platte jedesmal manuell angeschlossen werden muss)
  • Das Backup ist nicht räumlich getrennt von den Originaldaten. Bei z.B. einem Wohnungsbrand wären im Zweifel alle Daten verloren

Aus diesem Grund habe ich mir vorgenommen die wichtigsten meiner Daten zusätzlich über das Internet zu sichern.

Ich nehme an, dass auch aundere Leute sich Gedanken um Online Backups machen und habe deshalb einige Informationen zu dem Thema hier zusammengestellt. Der Artikel beschäftig sich auschließlich mit Backups unter Linux.

Welcher Anbieter?

In der Wikipedia gibt es eine ganz gut Übersicht über Anbieter von Online Backup Diensten.

Ich habe mir einige dieser Anbieter angesehen und mich letztendlich für einen ganz anderen entschieden. Und zwar für den Dienst Strato HiDrive. Ausschlaggebend waren für mich folgende Punkte:

  • Strato ist ein deutscher Anbieter und muss sich an die vergleichsweise strengen Datenschutzgesetzte in Deutschland halten. Zum anderen kann man bei dem Dienst einfach per Bankeinzug bezahlen.
  • Es werden sehr viele Protokolle unterstützt: smb, ftp, sftp, scp, webdav und was entscheidend war:  rsync!
  • Ein nettes Feature ist außerdem das Anlegen von Snapshots (z.B. tägliche Snapshots oder manuelle Snapshots), die sich komplett wiederherstellen lassen.
  • Meiner Meinung nach sind die Preise angemessen ( 3,90€ /Monat für 100 GB: Stand 28.07.2010)

Da es sich bei den Backups um sehr private Daten handelt ist es mir besonders wichtig, dass kein Unbefugter Zugang zu den Daten erhalten kann – auch kein Administrator von Strato. Deshalb müssen die Daten zuverlässig verschlüsselt werden.

Welche Verschlüsselungssoftware?

Für die Verschlüsselung kommen zwei grundlegend verschiedene Ansätze in Frage:

  • Verwendung von verschlüsselten Partitionen oder Containern (TrueCrypt, dm-crypt, LUKS…)
  • Verwendung verschlüsselter Verzeichnisse (Ecryptfs, Encfs)

Für Backups über das Internet (geringe Bandbreite) haben Ecryptfs und Encfs einen entscheidenden Vorteil. Beide verschlüsseln auf Dateiebene, und können deshalb einfach per rsync inkrementell gesichert werden.

Bei den anderen Verfahren ist das regelmäßige Sichern ganzer Container oder Partitionen über das Internet nicht praktikabel.

Aus diesen Gründen betrachte ich im Folgenden nur Ecryptfs und Encfs.

Ecryptfs

Ecryptfs wird in Ubuntu verwendet, um das ~/Private Verzeichnis zu verschlüsseln (http://wiki.ubuntuusers.de/ecryptfs-utils). Dies hab ich bisher eingesetzt und war damit auch zufrieden (warum ich zu encfs wechseln musste ist in den Hinweisen erläutert).

Unter ~/.Private werden die Daten verschlüsselt im Dateisystem gespeichert. – Dieses Verzeichnis wird dann unter ~/Private automatisch beim Anmelden gemountet. Über ~/Private kann man dann auf die entschlüsselten Daten zugreifen.

dummy@kiste:~$ ls -l .Private/
insgesamt 524
-rw-r--r-- 1 dummy dummy 466944 2009-12-03 19:12 ECRYPTFS_FNEK_ENCRYPTED.FWaDK6X0QtKq3-RPjKXYmPiXaVkmO5fqpZ.HFD.GpjHXV7a.C2D3i2O7qU--
drwxr-xr-x 4 dummy dummy   4096 2009-12-03 19:10 ECRYPTFS_FNEK_ENCRYPTED.FWaDK6X0QtKq3-RPjKXYmPiXaVkmO5fqpZ.HhcjptJ1jpHpq4RE-u5OhsU--
drwxr-xr-x 2 dummy dummy   4096 2009-12-03 19:10 ECRYPTFS_FNEK_ENCRYPTED.FWaDK6X0QtKq3-RPjKXYmPiXaVkmO5fqpZ.H-lZjo5RNNFHOWf99S1D1kk--
-rw-r--r-- 1 dummy dummy  36864 2009-12-03 19:12 ECRYPTFS_FNEK_ENCRYPTED.FWaDK6X0QtKq3-RPjKXYmPiXaVkmO5fqpZ.HT801TN.uzYWjul6XOl8aV---
-rw-r--r-- 1 dummy dummy  12288 2009-12-03 19:11 ECRYPTFS_FNEK_ENCRYPTED.FWaDK6X0QtKq3-RPjKXYmPiXaVkmO5fqpZ.HVTkqLq-yXshQD95aNOrFAk--
-rw-r--r-- 1 dummy dummy  12288 2009-12-03 19:10 ECRYPTFS_FNEK_ENCRYPTED.FXaDK6X0QtKq3-RPjKXYmPiXaVkmO5fqpZ.HEVmJJE8T6yffoA1K.YJlARuB-EoEoA0QRZIHuG1Ji0g-

dummy@kiste:~$ ls -ltrs Private/
insgesamt 512
 4 drwxr-xr-x 2 dummy dummy   4096 2009-12-03 19:10 dosdevices
 4 drwxr-xr-x 4 dummy dummy   4096 2009-12-03 19:10 drive_c
 12 -rw-r--r-- 1 dummy dummy   2461 2009-12-03 19:11 userdef.reg
 36 -rw-r--r-- 1 dummy dummy  27631 2009-12-03 19:12 user.reg
456 -rw-r--r-- 1 dummy dummy 454968 2009-12-03 19:12 system.reg

Achtung: Dateinamen werden erst in aktuellen Ubuntu Versionen verschlüsselt (fnek Option). Wurde ein ~/Private Verzeichnis in einer älteren Version erstellt, dann kann es sein dass die Dateinamen nicht verschlüsselt sind (nur der Dateiinhalt).

Encfs

Encfs unterscheidet sich von Ecryptfs nur unwesentlich. Die Einrichtung kann unter Ubuntu allerdings etwas komplizierter sein. Wer einfach nur ein verschlüsseltes Verzeichnis irgendwo anlegen möchte, ohne dass dieses beim anmelden automatisch zur Verfügung steht, dem empfehle ich das Programm cryptkeepter (Installationn unter Ubuntu: apt-get install cryptkeeper). Dieses bietet eine einfache grafische Oberfläche zum Anlegen und Mounten der verschlüsselten Verzeichnisse. Sollen encfs Verzeichnisse beim Anmelden automatisch gemounted werden, dann muss manuell pam_encfs konfiguriert werden (eine gute Anleitung gibts hier: https://help.ubuntu.com/community/FolderEncryption).

Bei Encfs gibt es auch ein Verzeichnis mit den verschlüsselten Daten und einen Pfad über den auf die entschlüsselten Daten zugegriffen werden kann:

user@kiste:~$ ls -l .crypted_encfs
insgesamt 0
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 3Hghvpu,JQrhuovq-,v1bnmv
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 fOm83vxkl3Iq0yXMa0d5zFvl
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 ,jhvvli6Ex2oxNtYZndhd-Iu
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 Pdhw2u-z4SgVDmNauXNARteH
user@kiste:~$ ls -l crypted/
insgesamt 0
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 aaa
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 bbb
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 cc
-rw-r--r-- 1 user user 0 2010-07-28 21:33 ddddd

Welche Dateien müssen bei Encfs und Ecryptfs gesichert werden

Beim Backup ist darauf zu achten,  dass alle relevanten Verzeichnisse gesichert werden, die für das entschlüsseln benötigt werden. Sonst steht man später mit einem Backup da, mit dem man nichts mehr anfangen kann.

Bei Ecryptfs sollten folgende Verzeichnisse gesichert werden:

  • ~/.Private (enthält die verschlüsselten Daten und kann natürlich auch anders benannt sein)
  • ~/.ecryptfs (enthält die verschlüsselte Passphrase)

Das .ecryptfs Verzeichnis ist nicht zwingend notwendig. Wenn man sich die Passphrase gemerkt hat, können die Daten auch ohne dieses Verzeichnis wiederhergestellt werden.
Achtung: wird das ~/.ecryptfs Verzeichnis mitgesichert, dann ist die Verschlüsselung der Daten nur so gut wie das Anmeldepasswort (mit dem die Passphrase verschlüsselt wurde). Jemand der euer Anmeldepasswort errät kann eure Daten entschlüsseln. Für Paranoide Leute empfiehlt es sich daher das ~/.ecryptfs Verzeichnis nicht mitzusichern und sich die Passphrase gut (!) zu merken!

Bei Encfs sollte das verschlüsselte Verzeichnis gesichert werden:

  • also z.B. ~/.crypted_encfs (enthält sowohl die verschlüsselten Daten, als auch den verschlüsselten Schlüssel, der für das Entschlüsseln benötigt wird)

Achtung: Die Verschlüsselung der Daten ist nur so gut wie das verwendete Passwort! Für Paranoide Anwender besteht die Möglichkeit die Datei ~/.crypted_encfs/encfs6.xml aus der Sicherung auszuschließen und getrennt aufzubewahren. Aber Vorsicht! Ohne diese Datei sind die Daten nicht mehr zu entschlüsseln.

Verschlüsselte Daten sichern oder Backup neu verschlüsseln?

Beim Backup verschlüsseln

Sind die Daten, die zu sichern sind, noch nicht verschlüsselt, dann können diese mit Hilfe von Encfs oder Ecryptfs auf dem Backupmedium (Webdav-Order, CIFS-Share, etc.) beim Durchführen des Backups verschlüsselt werden. Dies bietet sich auch an, wenn z.B. komplett (mit dm-crypt, TrueCrypt,…) verschlüsselte Partitionen gesichert werden sollen.

Beispiel:

Zu sicherndes (unverschlüsseltes) Verzeichnis

  • /home/dummy/private_daten

Das Backupmedium ist per webdav (mit fusedav bzw. davfs)  gemountet unter:

  • /tmp/backup

Unter /tmp/backup wird nun ein verschlüsseltes Encfs Verzeichnis angelegt:

dummy@kiste:~$ encfs /tmp/backup/.encrypted /tmp/backup/encrypted
Das Verzeichnis "/tmp/backup/.encrypted/" existiert nicht. Soll es angelegt werden? (y,n) y
Das Verzeichnis "/tmp/backup/encrypted" existiert nicht. Soll es angelegt werden? (y,n) y
Neues verschlüsselter Datenträger wird angelegt.
Bitte wählen Sie eine der folgenden Optionen:
 "x" für den Experten-Modus,
 "p" für den vorkonfigurierten Paranoia-Modus,
 etwas anderes oder eine Leerzeile wählt den Standard-Modus.
?> p

Paranoide Konfiguration gewählt.

Konfiguration abgeschlossen. Das angelegte Dateisystem hat die
folgenden Eigenschaften:

[...]

Neues EncFS-Passwort:
EncFS-Passwort bestätigen: 

dummy@kiste:~$ mount | grep encfs
encfs on /tmp/backup/encrypted type fuse.encfs
(rw,nosuid,nodev,default_permissions,user=dummy)

Das Verzeichnis ~/private_daten wird nun in das gemountete Encfs Verzeichnis gesichert:

dummy@kiste:~$ rsync -a --delete --inplace private_daten/ /tmp/backup/encrypted/

Die Daten liegen nun unter /tmp/backup/.encrypted in verschlüsselter Form vor:

dummy@kiste:/tmp/backup$ ls -l /tmp/backup/.encrypted/
insgesamt 12
drwxr-xr-x 2 dummy dummy 4096 2010-07-30 18:22 2xHGT,wzYomV7fDlREiINoJI
drwxr-xr-x 2 dummy dummy 4096 2010-07-30 18:22 JCbv-Pbw6EbZuy281XfNJxnL
-rw-r--r-- 1 dummy dummy    8 2010-07-30 18:27 prihQ3d,GP-gZ8n4vwR,RF-i

Die Sicherung ist nun komplett und die Verzeichnisse können wieder abgehängt werden:

dummy@kiste:~$ fusermount -u /tmp/backup/unencrypted/
dummy@kiste:~$ fusermount -u /tmp/backup

Hinweis: Bis Version 1.6 von encfs (in Ubuntu 10.04 ist erst 1.5.2 enthalten) gibt es einen Bug, der bewirkt, dass beim Verschieben einer Datei die verschobene Datei einen aktuellen Zeitstempel erhält.
Sollen regelmäßige inkrementelle Backups per Rsync durchgeführt werden, dann sollte beim syncen die Option –inplace verwendet werden. Rsync kann sonst beim Syncen von schon existierenden Dateien nicht den Zeitstempel erhalten. Die Folge ist, dass bei jedem Rsync alle Dateien übertragen werden.

Schon verschlüsselte Daten sichern

Sind die Daten auf dem Rechner schon mit Ecryptfs oder Encfs verschlüsselt, dann kann man sich das erneute Verschlüsseln auf dem Backupmedium sparen. Im Prinzip müssen nur noch die verschlüsselten Verzeichnisse auf das Backupmedium kopiert werden

Beispiel A (über Webdav):

Zu sicherndes, mit ecryptfs verschlüsseltes Verzeichnis

  • /home/dummy/.Private ist unter /home/dummy/Private gemountet

Das Backupmedium ist per webdav (mit fusedav bzw. davfs)  gemountet unter:

  • /tmp/backup

Das verschlüsselte Verzeichnis kann nun einfach per rsync kopiert werden:

dummy@kiste:~$ rsync -a --delete .Private /tmp/backup/

Paranoide Leute sollten jetzt wegschauen (und sich die ecryptfs Passphrase sehr gut merken):

dummy@kiste:~$ rsync -a --delete .ecryptfs /tmp/backup/
Beispiel B (direkt über Rsync)

Zu sicherndes, mit ecryptfs verschlüsseltes Verzeichnis

  • /home/dummy/.encrypted ist unter /home/dummy/encrypted gemountet

Gesichert wird auf das per rsync erreichbare HiDrive von Strato:

dummy@kiste:~$ rsync -vxrltDz --delete --progress -e ssh /home/dummy/.encrypted \
stratouser@rsync.hidrive.strato.com:/users/stratouser/backup/

Um später für einen Restore wieder an die Daten zu gelangen, können diese per Webdav gemountet werden. Anschließend kann dann das encfs Verzeichnis vom Backup gemountet werden:

dummy@kiste:~$ fusedav -u stratouser -o ro \
https://stratouser.webdav.hidrive.strato.com /tmp/backup/

Realm 'User Auth' requires authentication.
Password: 

dummy@kiste:~$ encfs /tmp/backup/.encrypted /tmp/encrypted
EncFS-Passwort:

Von /tmp/encrypted können nun die gewünschten Dateien wiederhergestellt werden.

Hinweise

  • Auf webdav und cifs Verzeichnisse können u.U.  keine symbolischen links gesichert werden. Ggf. kann man vor der Sicherung ein Tar-File mit allen symbolischen links erzeugen und dieses dann mitsichern:
dummy@kiste:~$ find /home/dummy/ -xdev -type l  > list_of_links.txt
dummy@kiste:~$ tar -cT list_of_links.txt -f link.tar
  • Der Rsync Server von Strato HiDrive hat scheinbar Probleme mit sehr langen Dateinamen (wie sie z.B. ecryptfs bei Verwendung der fnek Option erzeugt). Der Rsync bricht nach dem Start sofort mit folgender Fehlermeldung ab – Bei Encfs tritt das Problem nicht auf  (deshalb verwende für die Strato Backups Encfs und nicht Ecryptfs):
dummy@kiste:~$ rsync -vrltDzr --dry-run -e "ssh" .Private \
stratouser@rsync.hidrive.strato.com:/users/stratouser/backup/

stratouser@rsync.hidrive.strato.com's password:
sending incremental file list
rsync: writefd_unbuffered failed to write 4 bytes to socket [sender]: Broken pipe (32)
rsync: connection unexpectedly closed (9 bytes received so far) [sender]
rsync error: error allocating core memory buffers (code 22) at io.c(601) [sender=3.0.7]
Da es sich bei den Backups um sehr private Daten handelt ist es mir besonders wichtig, dass kein Unbefugter Zugang zu den Daten erhalten kann – auch kein Administrator von Strato. Deshalb müssen die Daten zuverlässig verschlüsselt werden.